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Kalender "Lebenszeichen" 2024

Zum dritten Mal entschlossen sich der Maler und Zeichner Dieter Kiehle und der Lyriker Holger Uske, gemeinsam einen Kalender zu produzieren. Sie setzten dabei ihre Zusammenarbeit mit dem Suhler Gestalter Andreas Kuhrt fort. In einer kleinen Auflage von 50 Exemplaren kam dieser Kalender im Oktober 2023 auf den Markt und ist außer bei den beteiligten Künstlern auch in den Suhler Buchhandlungen "Buchhaus Suhl" und "Buchhandlung am Topfmarkt" erhältlich. Er kann dort für 15 € erworben werden. Nach den Kalendern "Wegzeichen" für 2022 und "Lichtzeichen" für 2023 folgt nun "Lebenszeichen" für 2024 bei edition sinnbild suhl.
Die bildnerischen und mitunter durchaus experimentellen Arbeiten von Dieter Kiehle waren erneut Ausgangspunkt für die lyrischen Texte von Holger Uske. Beide Autoren sind der Meinung, dass sie ihre Fertigkeiten weiterentwickeln konnten und mit diesem Kalender eine höhere künstlerische Qualität anbieten können.
Ob dies gelang, mögen die Nutzer entscheiden.

 

SCHIFF AUS TRAUM

 

 Vorm Felsenstrand

Die Segel noch geraht

Fahnen wehn

Die Ruder leicht

Im Wellengang

Licht am Mast

Wir fahrn. Ich seh'

Das Schiff, ich sehe mich

Mit den andern ruhelos

Von Land zu Land

Das beste Ufer suchen

Schiff aus Fasern

Aus Papier

Segel Pergament

Das Wort legt an

 

 

GESPRÄCH BEIM TEE

 

Es ist ein kurzes Nicken nur

In dem Beginnen schwingt

Ich weiß: Legt in dir eine Spur

Die dich zum Lächeln bringt

 

Du kennst das also, ich versteh

Es bleibt nicht bei dem einen Mal

Halt deine Chance, zögre, geh

Du hattest wenigstens die Wahl

 

Sie sehn uns anders, sehn uns nicht

Woll´n sich in uns finden

Suchen in uns ihr Gesicht

Und können sich nicht binden

 

Ein Schatten zieht durchs Zimmer sacht

Im Glas der Tee kühlt aus

So viele Wege durch die Nacht

Und ist aus Leib und Zeit ein Haus

 

ORT INS ROT GETAUCHT

 

Herbst springt auf die Dächer

Zaust die Ziegel

Rührt Farbe in den Teich

Verwundert wiegen sich die Halme

Rascheln Birken Ungeduld

Blinzelt selbst der Putz der Häuser

Der Himmel aber, klar wie selten

Nimmt es als Willkommensgruß

Legt sich für eine halbe Stunde

Auf dem Farbenbett zur Ruh